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Review: Rekoil

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beitragsbildref5gblkeqv3Rekoil – Review

Mit ihrem Debutprojekt bringt das Entwicklerstudio Plastic Piranha einen Shooter auf den Markt, der Fans des gepflegten Competitive-Spielens ansprechen soll. Rekoil ist ein Shooter, der ohne Levelingelemente oder unnötigem Gedöns an die ursprüngliche Art des Shooter-Genres anknüpfen möchte und somit Counter-Strike, oder auch Combat Arms vom Thron der E-Sports Shooter stoßen will. Ob Rekoil das Zeug dazu hat und es sich lohnt, erfahrt ihr in unserer Review.

Das Entwicklerstudio Plastic Piranha wurde 2009 von Jason Brice gegründet, welcher zuvor mit DICE an Battlefield 2142 gearbeitet hat und sich nun mit seinem Team das Ziel gesetzt hat, qualitativ hochwertige Videospiele zu entwickeln. Mit ihrem ersten Projekt soll das klassische Shooter-Genre neu aufgerollt werden.

Denn bevor Ego-Shooter die Konsolen erobert haben, gab es noch keine fliegenden Wurfmesser, Kill-Streaks, Waffenfreischaltungen pro Level und andere unwichtige Features, sondern es gab nur den Spieler und seine Waffe. Man erinnert sich gerne an Counter-Strike Zeiten, in denen Strategie und Team-Spiel der Schlüssel zum Sieg war. Rekoil soll das alles wieder zum Leben erwecken.


rekoilCityParkGameplay

Bei Rekoil handelt es sich ausschließlich um einen rundenbasierten First-Person-Shooter, in dem zwei Teams in verschiedenen Spielmodi gegeneinander spielen. Die Entwickler haben sich da auch eine kleine Hintergrundgeschichte ausgedacht, aber die lässt sich in Rebellen gegen Gesetzeshüter zusammenfassen, was auch Nebensache ist. Auf der offiziellen Homepage von Rekoil wird mit zehn verschiedenen Spielmodi geworben, die noch unter Entwicklung stehen. Im momentanen Stand sind auf den geschätzten 50 Servern nur ungefähr sechs “Game Types” zu sehen, die von Team Deathmatch, über Domination, zu Capture the Briefcase reichen. Die obligatorischen Spielmodi, wie Deathmatch, oder Domination werden am meisten gespielt, sodass die anderen Modi eher in den Schatten rücken, was schade ist, weil man doch gerne mal alle Varianten des Spiels testen wollen würde, was dadurch nicht machbar ist. Offline gegen Bots zu spielen, ist leider nicht möglich.

Hat man denn nun einen Server gefunden, auf dem eine handvoll Spieler drauf sind, geht die Action wahlweise nicht sofort los. Bevor man einsteigt, kann man sich nämlich durch die über 40 Waffen und sechs Klassen durchwühlen und muss nichts im Laufe des Spiels freischalten. So ist die Spielerfahrung für jeden Spieler, was die Waffen angeht, gleich und Neuankömmlinge sind durch schwächere Waffen nicht im Nachteil. Bei der Auswahl von einem Raketenwerfer fragt man sich dann doch, was so eine Waffe in einem Competitive-Shooter zu suchen hat, zumal es in Rekoil nicht einmal benutzbare Fahrzeuge gibt.

rekoilscreenshot1Allerdings macht es den Eindruck, als würde jede Waffe ihre Vor- und Nachteile besitzen und auch zu bestimmten Spielstilen passen, was verhindert, dass hauptsächlich nur eine Waffe benutzt  wird. Hat man sich denn nun eine Waffe ausgewählt und ist im Spiel, könnte es doch eigentlich schon losgehen. Leveldesign und Grafik kommen später, aber die Waffenhandhabung und das Spielgefühl machen den Eindruck, als wurde das Spiel aus einer verstaubten Kiste von weggeworfenen Shootern von vor fünf Jahren stammen. Die Waffen geben kein vernünftiges Feedback und von “Recoil” (also Rückstoß) ist selbst bei einer AK-47 nicht viel zu spüren, sodass man das Waffenverhalten teilweise schlecht kontrollieren und einschätzen kann. Die Animationen der Spielfiguren sind starr und unrealistisch, was für einen eSports-Shooter eigentlich kein Problem sein sollte, allerdings kann man die Bewegungen oft schlecht nachvollziehen, sodass das Spielprinzip teilweise gar nicht funktioniert. Das Aiming und die Reaktion der Hitboxen funktionieren, benötigen allerdings einiges an Eingewöhnung, weil diese sich sehr von anderen Shootern unterscheiden.


Grafik & Sound

Wie schon gesagt, macht Rekoil den Eindruck, als wäre das Spiel vor ein paar Jahren entwickelt worden und so sieht es grafisch auch aus. Manchmal und an bestimmten Momenten, hat es einigermaßen schöne Bereiche zu bieten, aber hauptsächlich sieht das Spiel einfach schlecht aus. Die Waffen-Texturen sind schwammig und unsauber gemacht, die Charakter-Modelle sehen veraltet aus und die Umgebung kann mit anderen zeitgemäßen Shootern nicht mithalten. Erwähnenswert ist allerdings, die detaildichte in Gebäuden und Zimmern, allerdings sieht man in freier Fläche und auf Entfernung häufig Pop-Ins von Bäumen, Häusern, oder ähnlichem, was technisch nicht auf dem heutigen Stand ist.

rekoilscrenshot2Explosionen von Granaten, Ölfässern und Raketen sehen unspektakulär, unrealistisch und veraltet aus, was sich auch bei den immer wiederholenden Todesanimationen der Charaktermodelle zeigt. Das Ganze macht das Spiel langweiliger, lenkt allerdings dann nicht die Konzentration des Spielers auf eine riesige Explosion, oder sonstigem ab, was im eSports sehr von Vorteil ist. Aber das ist immer noch keine Ausrede dafür, dass Rekoil einfach veraltet aussieht und mit vergleichbaren Shootern, wie Counter-Strike: Global Offensive nicht konkurrieren kann. Dazu kommen auch die teilweise unpassenden und fehl platzierten Soundeffekte der Waffen und der Umwelt. Nicht nur, dass Waffen nicht den nötigen Wumms auf das Trommelfell bringen, die Schüsse und Schritte der Gegner sind oftmals auch schwer einzuschätzen, was die Verlässlichkeit auf das eigene Gehör betrübt und man somit zu oft dem Bildschirmtod entgegentritt, als gewollt. Auch fälscht der Sound das Waffengefühl, zum Beispiel sehr bemerkbar bei den Scharfschützengewehren. Zusammen mit dem kaum vorhandenen Rückstoß, macht es dann nicht mal mehr den Eindruck, als hätte man eine Waffe in der Hand, die den Gegner mit einem gezielten Schuss erledigen kann.


rekoilscreenshot3Leveldesign

Momentan gibt es um die zehn Maps für Rekoil, die sich allesamt im Setting unterscheiden. Mal ist man im kleinen Dorf in der Wüste, mal kämpft man zwischen Hochhäusern in einer Großstadt und mal zwischen einem Haufen von Containern an einem großen Hafen. Allerdings kennt man diese ganzen verschiedenen Schauplätze schon aus zig anderen Spielen, was nicht wirklich spektakuläres bringt – muss es ja auch nicht. Die Maps sind allesamt recht klein gehalten und dadurch auch überschaubar, was das Einspielen und Finden von Gegnern erleichtert. Außerdem verliert man sich nicht so leicht und man könnte auch verschiedene Strategien für den Sieg entwickeln. Was allerdings auffällt, ist, dass die Maps auch für mehrere verschiedene Spielmodi spielbar sind. Das verhindert die Gewährleistung der Balance für die Teams in den jeweiligen Gamemodes. Das eine Team hat dann den besseren Spawn, um die Basen zu dominieren und kann das gegnerische Team dann auf dieser Map ohne Probleme erledigen. Während das andere Team auf der gleichen Map im anderen Spielmodus dann den besseren Spawn hat, damit sie den Koffer fast ungehindert besorgen können, um diesen dann zur eigenen Basis zu bringen. Dadurch fällt es schwer die richtigen und ausbalancierten Maps zu finden und gegebenenfalls richtigen Strategien zu entwickeln.


Fazit

Rekoil soll auf den Ursprung der eSports Shooter zurückgreifen und damit auf dem Markt punkten. Die momentan leeren Server sprechen allerdings dafür, dass Spieler eher auf andere Shooter zurückgreifen. Die Grafik ist veraltet, macht einen schlechten Eindruck, während der Sound oftmals unpassend ist und den Spieler teilweise durch fehl platzierte Schritte irritiert. Für einen Competitive-Shooter sind Grafik und Effekte nicht das Wichtigste, aber man muss sich auf das eigene Gehör verlassen können und wenn das nicht gegeben ist, funktioniert das Ganze nicht. Da viele Levels in verschiedenen Spielmodi gespielt werden können, ist die faire Aufteilung der Teams nicht immer gegeben und somit untauglich für den eSport. Wer sich als Neueinsteiger in die eSports-Welt der Shooter wagen will, der sollte die Finger von Rekoil lassen und sich an anderen Spielen auf dem Markt ausprobieren, die eine größere Spielerzahl aufweisen können und im Gameplay auch funktionieren. Aber wer als Pionier eine neue und verbesserungswürdige Umgebung der eSports-Shooter erkunden will, kann Rekoil mit sehr viel Eifer ausprobieren.

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Offizielle Homepage


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